Tai Chi Übungen und Techniken können aufgrund ihrer Beschaffenheit jedem Trainierenden bei seinem Vorhaben, an sich zu arbeiten, einen großen Beitrag leisten. Die Übungen und Techniken helfen den Taijiquan-Anhängern den Stress des Alltags hinter sich zu lassen, sich von den elektronischen Medien für eine gewisse Zeit zu befreien und neue Kraft und Energie für ein besseres Meistern der alltäglichen Herausforderungen zu tanken.

In 30 Sekunden das Wichtigste

  • Die Trainingsübungen & Techniken des Tai Chis basieren auf Formen, bestehend aus unterschiedlichen Bildern
  • Die Übungen des Tai Chi Chuan hängen vom jeweiligen Stil und der Schule ab. Insgesamt gibt es 6 große Stile.
  • Bei dem Erlernen von Taijiquan sollte man mit den 13 elementaren Grundbewegungen beginnen.
Tai Chi Übungen
Quelle: Midjourney

Tai Chi Formen & Bedeutung

Den Mittelpunkt des Übens stellen im Taijiquan unterschiedliche Formen dar. Dabei handelt es sich um aneinandergereihte Bewegungsabläufe. Einzelformen fungieren als Grundübung. Trainierende kämpfen dabei gegen einen imaginären Gegner.

  • Eine Form besteht aus unterschiedlichen Bildern. Diese tragen verschiedene Bezeichnungen, welche die jeweiligen Bewegungen im Wortlaut wiedergeben. Charakteristisch für die Formen sind beispielsweise der „Fersenkick rechts“ sowie die „einfache Peitsche“.
  • Darüber hinaus existiert auch noch die poetische Darstellung der Bilder. Dazu zählt „Der weiße Kranich, der seine Flügel ausbreitet“ sowie „Die Mähne des Wildpferdes teilen“.
  • Allerdings verdankt die Mehrzahl der Formen ihren Namen der Anzahl ihrer Bilder. Dementsprechend nennt sich die Pekingform auch 24-Bilderform. Wohingegen die Yang-Stil Langform aus 108 Bildern besteht.

Somit hängt die Dauer der Ausführung einer Form von deren Bilderanzahl ab. Sie variiert zwischen wenigen Minuten und 1,5 Stunden. Daneben entscheidet auch die Geschwindigkeit der Praktizierenden über die Dauer.

Wichtige Tai Chi Übungen

Übungen des Tai Chi Chuan hängen vom jeweiligen Stil und der Schule, in welcher dieser unterrichtet wird, ab.

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  • Es existieren jedoch grundlegende Basisübungen. Diese bestehen aus Einzelbewegungen, Standmeditationen, Atem- und Standübungen. Sie fungieren als Prinzipien, welche dem Erlernen des Taijiquan dienen.
  • Darüber hinaus existieren auch wissenswerte Verteidigungs-Übungen, die sich auch Hebeltechniken zusammensetzen. Sie zeichnen sich durch ein geringes Verletzungsrisiko aus und dienen als Abwehrtechniken. Diese führen jedoch erst fortgeschrittenen Schüler aus.
  • Im Tai Chi Chuan sind auch Partnerübungen vertreten. Tuishou bedeutet übersetzt „schiebende Hände“ und gehört zu den bekanntesten Partnerübungen. Dabei stehen sich die Partner frontal gegenüber und berühren sich gegenseitig an den Armen oder Händen. Das Ziel dieser Übung besteht darin, den Gegner zum Aufgeben zu zwingen. Dalü nennt sich eine weitere Partnerübung, die auch bei Wettkämpfen und als Verteidigungsübung fungiert. sie stellte aufeinander aufbauende Grundlagen dar. Partnerübungen veranschaulichen am ehesten die charakteristischen Bewegungsabläufe einer Kampfkunst. Sie verdeutlichen somit, weshalb das Schattenboxen seinen Platz in der Welt der zahlreichen Kampfkünste verdient.

Die sechs großen Stile des Taijiquan

Im Tai Chi existieren sechs verschiedene Stile, die mittlerweile eine internationale Verbreitung genießen.

Der Chen-Stil gehört zu den sechs bekannten Stilen des Taijiquan. Die Formen und Schulen dieses Stils beinhalten Traditionslinien, die sich „kleine Stellung“ und „enge Körperhaltung“ nennen. Sie gehen auf Chén Yǒuběn zurück. Chén Chángxīng hingegen hat die „große Stellung“ sowie „eine weite und ausladende Körperhaltung“ zu diesem Stil hinzugefügt. Außerdem folgte im Jahre 1976 die Einführung der „großen Stellung“ namens Dajia. Darüber hinaus haben Chén Zhàopī und Chén Fākē die Unterscheidung zwischen einer „alten“ und einer „neuen Körperhaltung“ eingeführt.

  • Yáng Lòuchán und Yáng Chéngfǔ haben den Yang-Stil begründet. Die „kleine“ und die „große“ Stellung nehmen bei diesem Stil eine wichtige Rolle ein.
  • Wǔ Yǔxiāng gilt als Begründer des „Alten Wu-Hao-Stils“.
  • Wu Ch’uan-yu hat den neuen Wu-Stil entwickelt.
  • Sūn Lùtáng hat den Sun-Stil in das Leben gerufen.
  • Hé Zhàoyuán ist der Gründer des He-Stils.

Die 13 elementaren Grundbewegungen des Taijiquan

Die 13 elementaren Grundbewegungen bestehen aus einem Mix aus Bewegungsabläufen sowie Richtungen.

Ba MenBa Men, dessen Übersetzung acht Tore lautet, symbolisiert den Umgang mit Kräften. Diese Grundbewegung stellt den Umgang der eigenen Kraft und die gegenüber einem Partner dar.
PengPeng steht in der Regel für Abwehrtechniken. Dabei stellen sich die Trainierenden vor, sie seien ein Fischer, der gerade in einem Boot steht und sein Netz auswirft. Auch wenn Peng auf den ersten Blick simpel klingen mag, stellen interessierte Taijiquan-Anhänger fest, wie schwer es ist, eine feste Verbindung mit den Fußsohlen auf einem schwimmenden und zugleich schaukelnden Boot herzustellen. Bewegungen, die auf dieser Anfangsposition aufbauen, richten sich nach vorn und gehen von innen nach außen.
Lü steht für ein Ziehen, ohne jedoch zu greifen. Die Übung erfolgt mittels eines Schrittes nach vorn.
JiJi wiederum steht für das Drücken und schließt sich lückenlos an das Lü an.
AnAn steht für ein Schieben oder Stoßen und erfolgt mittels einer geradlinigen Vorwärtsbewegung.
CaiCai steht für ein Ziehen oder Reißen, welches in die untere Richtung erfolgt.
LieLie symbolisiert ein Trennen oder Spalten. Dabei führen die Trainierenden mit der einen Hälfte ihres Körpers Peng und mit der anderen Cai sowie Lü aus. Somit wirken zeitgleich zwei verschiedene Kräfte in entgegengesetzte Richtungen.
ZhouZhou stellt Ellenbogenstöße dar. Kao wiederum ist eine Übung, die Schulterstöße wiedergibt.

Die erläuterten acht Techniken werden jedoch durch fünf Richtungen ergänzt. Sie bilden die Voraussetzungen für einen wirkungsvollen Einsatz der Techniken. Die fünf Richtungen, die auch Schritte genannt werden, setzen sich aus den nachfolgenden Begriffen zusammen:

QuianjingQuianjing steht für das Vorwärtsgehen
HoutuiHoutui symbolisiert das Zurückweichen
ZuoguZuogu bedeutet den Blick nach links drehen
YoupanYoupan stellt den Blick in die rechte Richtung dar
ZhongdingZhongding ist die Wiedergabe des Stehens in einem Zentrum

Die 5 Elemente – Qigong Übungen & Bedeutung

Sowohl unter dem Namen Qigong der 5 Wandlungsphasen als auch unter den 5 Elementen der Harmonie ist die 5 Elemente Qigong Übung bekannt. Sie stammen aus der daoistischen Lehre und fungieren als hilfreiche Erklärungen der klassischen Vorgänge des Wandels in der Natur und des menschlichen Daseins.

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Nach dem altchinesischen System befindet sich die Erde im Mittelpunkt des Geschehens. Dabei rückt sie die vier übrigen Phasen auf zwei Achsen, die sich im rechten Winkel zueinander befinden. Auf der vertikalen Ebene befindet sich unten das Wasser in Form eines großen Yin. Oben hingegen liegt das Feuer und ist mit einem großen Yang dargestellt. In der Horizontalen liegt linkt das Holz als kleines Yang, wohingegen sich rechts das Metall in Form eines kleinen Yin befindet.

Da die Erde als verbindendes Element zu den anderen Materien darstellt, befindet sie sich im Mittelpunkt. Holz symbolisiert die Geburt und das Wachstum, einen Neubeginn, den Morgen, den Frühling und den Osten. Darüber hinaus geht die Bewegungsrichtung des Holzes nach oben. Feuer wiederum dient der Darstellung der Lebensphasen wie Ausbildung oder Entwicklung. Des Weiteren symbolisiert es den Mittag, Sommer und den Süden. Die Bewegungsrichtung geht nach außen.

Erde steht für das Erwachsen sein, eine gewisse Reife, den Nachmittag und den Spätsommer. Metall wiederum fungiert als Darstellung der Nachreife sowie Ernte. Ferner symbolisiert es den Abend, Herbst und Westen. Seine Bewegungsrichtung geht nach innen. Wasser steht für die Situation des Genusses der Ernte, des Alters und der Nacht. Zudem stellt es den Winter und den Norden dar. Seine Bewegungsrichtung geht nach unten.

Maximilian Hitzler

Update: 5.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API