Selbstverteidigung mithilfe des Ausnutzens der menschlichen Vitalpunkte ermöglicht angegriffenen Personen, sich gegen körperlich überlegene Angreifer erfolgreich zur Wehr zu setzen.
Im folgenden Beitrag stellen wir Hintergrundinformationen über Vital und Nervenpunkte vor. Zusätzlich stellen wir vor, wie ein Angreifer kampfunfähig geschlagen werden kann.
- Fruth, Christian (Autor)
In 30 Sekunden das Wichtigste
- Der menschliche Körper besitzt so genannte Vitalpunkte, welche enorm schmerzempfindlich sind. Im Falle einer notwendigen Selbstverteidigung, könnte das Wissen über jene Punkte enorm helfen.
- Besonders sensible Bereiche sind: Solarplexus, die Genitalien (insbesondere bei Männern), Gelenke, Hals und Kopfbereich etc.
- Personen, welche sich über die Existenz der Nervenpunkte im Klaren sind, haben einen Vorteil im Kampf und sollten diese definitiv lediglich im äußersten Notfall anwenden.
- Durch den Einsatz von einem Kubotan kann die Wirkung weiter verstärkt werden
Was ist ein Vital- bzw. Schmerzpunkt?
Da Vitalpunkte herausstechen und besonders sind, gibt es auch eine Vielzahl an Synonymen für Schmerzpunkte, besonders gängig sind Nervenpunkte und Schmerzpunkte. Dabei stammt der Begriff „Vita“ aus dem lateinischen, dessen deutsche Übersetzung „das Leben“ lautet. Weitere gängige Bezeichnungen für Schmerzpunkte sind Druck-, Reiz-, Akupunktur-, Akupressur- und Nervenpunkte.
Somit stellen diese Punkte einen bedeutenden Aspekt im menschlichen Leben dar, auch wenn sich eine große Mehrheit darüber überhaupt nicht im Klaren ist. Wenn die Vitalpunkte aus irgendeinem Grund verletzt werden oder einen Stoß wegstecken müssen, kann dies für die betroffene Person sehr schmerzhaft oder sogar lebensgefährlich werden. Aber auch die bloße Ausübung eines Drucks auf die genannten Punkte löst negative Auswirkungen wie Schmerzen aus.
Unterschiedliche Arten von Schmerzpunkten
Biomechanische Vitalpunkte gehören in zahlreichen Selbstverteidigungstechniken zu einer erfolgreichen Abwehr. Zu diesen zählt der bekannte Leberhacken sowie der Schlag auf das Kinn des Angreifers von schräg unten.
- Vitalpunkte der Blutgefäße machen oft einen Teil der Not-Abwehrtechniken aus. Dabei presst der Verteidiger die Blutgefäße des Angreifers zusammen und unterbricht für einen kurzen Augenblick den Blutstrom des Angreifers. In der Regel handelt es sich dabei um die Halsschlagader.
- Akupunkturpunkte stellen wichtige Vitalpunkte für den Fluss des Qi dar. Ein Schlag auf solch einen Punkt stört das Qi oder unterbricht es. Die klassische Akupunktur in der Medizin regt diese Punkte mithilfe von Nadeln zur Heilung zahlreicher Krankheiten an, wohingegen Kampfsportler mit einem Schlag auf die Akupunkturpunkte den Angreifers außer Gefecht setzen.
- Nervenpunkte sind direkt mit dem Nerven- und Gefäßsystem verbunden. An diesen Stellen treffen mehrere Nervenbahnen aufeinander. Kämpfer, welche diese kennen, können beim Angreifer direkt das Gehirn erreichen und auf diese Weise den Schmerz vervielfachen.
- Vitalpunkte zwischen Sehnen und Muskeln gehören ebenfalls zu den äußerst empfindlichen Schmerzpunkten. Sie sind überall dort anzutreffen, wo sich Sehnen und Muskelmasse vereinigen.
- Vitalpunkte an den Gelenken sind ebenfalls sehr schmerzempfindlich. Schmerzende Gelenke verursachen bei den Betroffenen im schlimmsten Fall Lähmungen. Ein Schlag auf die Gelenke kann den Gegner für einen längeren Zeitraum tatsächlich lähmen. Somit sind Gelenkschmerzen nicht nur mit den Krankheiten Arthrose oder Arthritis verbunden.
Allerdings lassen sich die einzelnen Schmerzpunkte nicht klar voneinander trennen. Der Treffer auf einen Schmerz- und Lähmungspunkte unterscheidet sich in ihrer Wirkung. Beim Schmerz kann entweder nur ein lokaler oder ein ganzer Körperbereich betroffen sein. Wohingegen eine Lähmung, die durch einen Schlag verursacht wurde, den kompletten Körper bewegungsunfähig machen, zu einem Kraftverlust, zu Gleichgewichtsstörungen bis hin zur Ohnmacht führen kann.
Liste: Schmerzpunkte im menschlichen Körper
Schläfe | Die Schläfe ist ein Vitalpunkt. Ein starker Schlag auf diesen Punkt endet im schlimmsten Fall tödlich. Ein Dan-Träger des Tae-Kwon-Dos oder Karates könnte mit einem Halbreiskick mit dem Fußspann auf die Schläfe den Angreifer umbringen. |
Nase | Zu den weiteren Vitalpunkten gehört die Nase. Sie ist empfindlich und steckt einen Schlag nicht gut weg. |
Kopf | Generell ist der Kopf eine empfindliche Stelle, die eine hohe Anzahl an Vitalpunkten enthält. Starke Schläge auf den Schädel können schnell tödlich enden. |
Halswirbel | Ein Schlag auf einen bestimmten Halswirbel, der als Lähmungspunkt fungiert, kann den Angreifer für immer lähmen. |
Gelenke bspw. Knie | Tritte auf Vitalpunkte an den Gelenken wie das Kniegelenk können ebenfalls lebenslängliche Folgen für den Angreifer haben. Das Knie ist ein empfindliches Gelenk, welches nach Verletzungen oft nicht wieder so hergestellt werden kann, wie es einmal war. Aus diesem Grund sollten Verteidiger auch in einer Notwehrsituation die Folgen ihrer Schläge abschätzen können. |
Organe – bspw. Niere | Die Niere ist ein vitales Organ. Sie kann bei einem starken Tritt platzen. Die Haut und Fleischmasse, die zischen der Niere und des Rückens liegen, ist sehr dünn und schützt den Betroffenen keineswegs bei einem Schlag. Wenn der Angreifer über kranke Nieren verfügt, könnte ihn solch ein Schlag in das Koma versetzen. |
Genitalien | Auch ein Treffer im Genitalbereich ist für Männer sehr schmerzhaft. Ein Tritt „in die Eier“, also ein Treffer auf den Hoden ist sehr schmerzhaft. Das sorgt zumindest dafür, dass ihr die Flucht ergreifen könnt. |
Da die Vitalpunkte sehr empfindlich sind, sollten Personen, die sich verteidigen, diese als letztes Mittel zur Notwehr einsetzen.
Gewalt nur in Notwehrsituation einsetzen
In einer Notsituation bzw. bei einem Angriff steht eure Gesundheit im Vordergrund. Und wenn es um euer Leben geht, müsst ihr euch verteidigen, mit allen Mitteln und hier ist der Begriff der Notwehr auch sehr relevant.
Denn ihr solltet euch im Klaren sein, dass das Leben des Angreifers bei einem Schlag auf einen Vitalpunkt durchaus in Gefahr ist. Daher dürft ihr nur dieses Wissen nur im äußersten Notfall einsetzen.
In den folgenden Videos seht ihr, wie effektiv ein Angriff bzw. eine Verteidigung mit der Kenntnis über die Vitalpunkte abläuft.
Angreifer außer Gefecht setzen
Der japanische Begriff für das Anwenden der Schlagtechniken, die sich auf die Vitalpunkte beziehen, nennt sich Kyusho Jitsu. Kyu steht für plötzlich, dringend und eilig. Sho bedeutet Ort, Stelle oder Punkt. Jitsu repräsentiert eine Technik oder Kunst.
Schlag auf Vitalpunkte
Kyusho Jitsu ermöglicht körperlich schwachen und unterlegenen Personen jemanden, der ihnen physisch weit überlegen ist, außer Gefecht zu setzen.
- Allerdings müssen die Individuen die dafür vorgesehene spezielle Schlagtechnik beherrschen sowie über eine umfangreiche Kenntnis über die Vitalpunkte verfügen. Dabei spielen sowohl der Winkel als auch die Richtung, aus welchen der Schlag durchzuführen ist, eine wichtige Rolle.
- Des Weiteren spielt nicht die Stärke eines Schlages die Hauptrolle, sondern die Genauigkeit und Dosierung. Dies kann in der Realität besonders schwer sein, weil der Verteidiger auf einen Menschen, der sich bewegt, zielen muss.
Wenn ihr in Gefahr seid, Flucht keine Option mehr ist und ihr euch nicht mehr zu helfen wisst, lässt sich ein Angreifer möglicherweise auf diese Weise außer Gefecht setzen:
Verteidigung ohne Waffen
- Ein Kinnhaken erfolgt von schräg unten und macht den Gegner bewusstlos. Ein längeres Zusammendrücken der Halsschlagader setzt den Angreifer ebenfalls außer Gefacht. Ein gezielter Frontkick auf die Kniescheibe, nimmt dem Gegner definitiv einen sicheren Stand, so dass dieser automatisch zusammensackt und den Schmerz verarbeiten muss. In der Regel ist er auch nicht in der Lage den Angriff fortzusetzen.
- Die Schlagtechnik, die Verteidiger im Falle einer Notwehrsituation einsetzen sollten, hängt von dem Angriff des Gegners ab. Schließlich führt der Angreifer eine Aktion aus und der Verteidiger kommt daraufhin mit einer Reaktion. Verteidiger sollten lieber auf Vitalpunkte zielen, die für den Angreifer nicht tödlich enden.
Verteidigung mit Waffen/ Gegenständen
- Darüber hinaus können Angegriffenen zu Pfefferspray greifen. Allerdings sollte man sich mit den rechtlichen Voraussetzungen beim Führen, Einsetzen und Lagern von Selbstverteidigungswaffen in Deutschland auseinandersetzen.
- Wenn ihr nichts anderes zur Hand habt, könnt ihr zu einem Stock oder naheliegenden Stein greifen, um euren Schlag zu verstärken. Allerdings sollte dieser nicht auf die Schläfe zielen, denn dieser kann tödlich enden.
- In der Praxis haben Verteidiger hin und wieder auch mit Sand Erfolg gehabt. Fall Sand oder Erde in der Nähe sein sollten, lohnt sich ein schnelles Aufheben des Sandes und ein anschließendes Werfen in die Augen des Angreifers. Dies reicht aus, um die Flucht zu ergreifen und die Polizei mittels eines Mobiltelefons zu alarmieren.
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