Die Kampfsportart Hapkido wurde von zwei Koreanern entwickelt, die aber unabhängig von einander agierten. Dementsprechend gab es von Anfang an zwei verschiedene Stilrichtungen, die allerdings dieselben Wurzeln haben.
Im folgenden Beitrag möchten wir einen kleinen Einblick in die Geschichte der beiden Stilrichtungen im Hapkido bieten.
- Bülow, Christian (Autor)

Die erste Stilrichtung
Die erste Stilrichtung wurde 1945 von Choi Yong-Sul in Daegu, Südkorea entwickelt. Die Techniken, die er lehrte, stellten reines Daitō-ryū Aiki-jūjutsu dar, wurden aber unter einem anderen Namen gelehrt. Choi war im Alter von acht Jahren im Jahre 1912 in die Stadt Moji in Japan gebracht wurden. Nach eigenen Aussagen lernte er dort das Daitō-ryū Aiki-jūjutsu unter dem Samurai Takeda Sokaku. Choi kehrte erst in sein Heimatland zurück, als 1945 die Herrschaft Japans über Korea beendet war. Er begann kurz darauf, seine Kampfkunst in Daegu zu unterrichten. Sie trug aber nicht von Anfang an den Namen Hapkido. Die Techniken, die Choi in Japan gelernt hatte, veränderte er kaum. Allerdings änderte er gelegentlich den Namen der Kampfkunst.
Die erste Schule in Daegu eröffnete er im Jahr 1951. Hauptsächlich über seinen Schüler Ji Han Jae verbreitete er seine Kampfkunst, die mittlerweile unter dem Namen Hapkido bekannt war. Ji Han Jae gründete 1956 ebenfalls eine Schule in Daegu. Darüber hinaus hatte Choi noch einen weiteren bekannten Schüler, nämlich Suh In Hyuk. Er gründete 1958 die World Kuk Sul Association.
Die zweite Stilrichtung
Auch die zweite Stilrichtung von Hapkido wurde ungefähr in 1945 in Daegu, Südkorea entwickelt. Ihr Begründer war Dr. Chang In-Mok. Er lernte in Japan ebenfalls Daitō-ryū Aiki-jūjutsu unter einem Schüler von Takeda Sokaku, der den Namen Matsuda Yutaka trug. Danach kehrte er zur selben Zeit nach Korea zurück wie Choi. Er kümmerte sich aber im Gegensatz zu Choi nicht um die Verbreitung seiner Kunst, sondern verdiente als Arzt sein Geld. Außerdem veränderte er die Kampftechniken, die er in Japan gelernt hatte, maßgeblich.
Seine Techniken waren sanfter und weicher als die Kampftechniken, die Choi lehrte. Ein weiterer bekannter Schüler von Dr. Chang war Choi Han-Young. Er siedelte später nach Amerika um und entwickelte dort seine Stilrichtung Chun Ki Hapkido.
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