Steinschleudern sind kleine, handliche Waffen, die mit mehreren Vorzügen punkten. Sie erfordern ein regelmäßiges Training für ein zielgenaues Treffen. Darüber hinaus weisen sie die Fähigkeit auf, einen Angreifer oder ein Tier ernsthaft zu verletzen. Aus diesem Grund ist diese Waffe nicht zu unterschätzen. Das Waffengesetz erlaubt die Nutzung der Steinschleudern aber nur in bestimmten Fällen.
Im Beitrag erfahrt ihr Hintergründe zur Legalität und Tipps wie ihr eine Steinschleuder selbst bauen könnt.
Das Wichtigste vorab
- Steinschleudern sind einfach selbst herzustellen: Lediglich ein passendere Ast, etwas Gummi und Befestigungsmaterialien sind erforderlich
- Jeder kann lernen, mit dieser Waffe umzugehen, die Technik ist wichtiger als Kraft.
- Es ist möglich auf nahe und mittlere Distanz zu schießen und damit zu jagen bzw. sich zu verteidigen
- Es existieren unterschiedliche Varianten von Steinschleudern.
Vorteile der Steinschleuder
- Ihr lernt innerhalb von einer kurzen Zeit mit dieser umzugehen. Das liegt an der intuitiven Handhabung.
- Sie ist effektiv, das trifft auch auf die Entfernung von mehreren Metern (ca. 10-20m) zu.
- Sie ermöglicht, nach einem regelmäßigen Üben, ein zielgerichtetes Schießen.
- Die notwendige Munition ist kostenlos und nahezu überall zu finden ist. Steine könnt ihr in der freien Natur finden. Allerdings habt ihr auch die Möglichkeit, das erforderliche Geschoss zu kaufen. Stahlkugeln eigenen sich ebenfalls als Munition.
Ist eine Steinschleuder legal?
In Kürze: Ja sind sie – aber nur ohne Armstützen.
- Präzisionsschleudern sind laut Waffengesetz verboten. Falls ihr diese besitzt, macht ihr euch strafbar. Paragraf 52 Absatz 3 Nummer 1 des Waffengesetzes sieht für diese Straftat entweder eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren vor
- Armstützen an Steinschleudern sind ebenfalls verboten (auch schon wenn es eine Vorrichtung dafür gibt). Das gilt auch für anderweitige Schleudern, welche Stützen benötigen, selbst wenn es keine Präzisionsschleudern sind.
Steinschleudern, die ihr als Sportwaffe nutzt, sind in Deutschland erlaubt. Unter bestimmten Voraussetzungen greift selbst bei einer Steinschleuder das Waffengesetz. Sobald ihr Armstützen, Handgelenkstützen oder ähnliche Hilfestellungen nutzt, baut ihr eure Sportschleuder zu einer Präzisionsschleuder um. Ihr erhöht dadurch eure Treffsicherheit und steigert die Bewegungsenergie der Waffe. Diese Gegebenheiten reichen aus, um die erwähnten Bedingungen in Bezug auf die Präzisionswaffe zu erfüllen.
Dadurch, dass der Markt jedoch über hochwertige Steinschleudern samt ergonomischen Griffen verfügt, seid ihr in der Lage, genau zu zielen, ohne Armstützen zu nutzen. Achtet aber beim Kauf unbedingt auf die Armstützen. Es gibt Händler, die solche Modelle (illegal) verkaufen, wenn ihr sie erwerbt, dann habt allerdings ihr das Problem…
Steinschleuder zur Verteidigung in Notwehr?
Aber Vorsicht: Wenn ihr die Steinschleuder gegen Menschen einsetzt, könnt ihr diese verletzen und macht euch damit unter Umständen strafbar. Nutzt sie also nur in Notwehr – das ist bei Fernwaffen in der Praxis sehr fraglich.
- Hättet ihr bei einem Angreifer, der 20 Meter entfernt ist nicht einfach wegrennen können?
- Ggf. kann eine Steinschleuder zur Heimverteidigung oder gegen Hundeangriffe bzw. Tiere in der Wildnis helfen.
- Im Nahkampf (also wenn euch ein Angreifer bedrängt und 2m Entfernt ist) könnt ihr mit einer Steinschleuder wenig anfangen.
- Daher solltet ihr euch eher eine andere Selbstverteidigungswaffe suchen, denn Steinschleudern sind aus besagten Gründen eher nicht so geeignet.
Die heutigen Einsatzgebiete der Steinschleuder
Da unterschiedliche Steinschleuderarten existieren, ergeben sich daraus verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Sie bestehen aus den nachfolgenden Varianten:
- Steinschleudern und Sportschleudern sind ebenfalls unter dem Begriff Zwille bekannt. Die Sportzwille ähnelt dem Bogenschießen, allerdings existiert in Deutschland eine geringe Anzahl von Vereinen, die ein sportliches Schießen mit der Zwille betreibt. In den USA oder Spanien hingegen erfreuen sich derartige Schießsportvereine einer großen Beliebtheit. Armstützen sind laut Waffengesetz auch bei der Sportschleuder verboten.
- Die Jagdschleuder fungiert als Begleiter auf einer Jagd auf Tiere. Allerdings ist sie in Deutschland verboten. In den USA wiederum gehört die Jagdschleuder zu den erlaubten Gegenständen. Mit einer Jagdzwille verschießt ihr nicht nur den Köder, sondern auch Wildschweine. Nach einer echten Schusswaffe, einem Bogen und einer Armbrust punktet die Jagdzwille mit der höchsten Feuerkraft. Auch wenn in Deutschland die Jagd mit der Zwille verboten ist, existiert eine Ausnahmeregel. Im Falle einer Notwehr habt ihr die Erlaubnis, das Tier mit einer Jagdschleuder zu erlegen. Das gilt jedoch nur dann, wenn euer eigenes Leben von diesem Angriff des Tieres abhängt.
- Futterschleudern erfreuen sich bei Anglern einer großen Beliebtheit. Sie nutzen die Katapulte, um ihre Beute auf einem weiten Wasser anzufüttern. Eine Futterzwille agiert als willkommene Hilfe bei großen Distanzen. Sie besticht mit einem langen Griff und einer breiten Gabel. Dadurch platziert ihr eure Köder in einem hohen Bogen auf dem Wasser. Ferner enthalten diese Varianten einen Beutel. In diesen platziert ihr eure Maden oder euren Mais, ehe ihr diesen Köder verschießt.
- Wasserbombenschleudern sorgen bei Kindergeburtstagen für eine Extraportion Spaß. Zudem existieren drei verschiedene Arten von Wasserbombenzwillen. Ferner bestechen sie mit einer Reichweite, die sich auf mehrere hundert Meter erstreckt. Darüber hinaus eignen sich diese Zwillen nicht nur für den Sommerspaß, sondern auch für die kalte Winterzeit. Sie zerschießen ebenfalls Schneebälle.
- Eine Wurfbeutelschleuder hingegen fungiert als praktisches Hilfsmittel für Baumarbeiten. Dank ihnen fliegen Wurfbeutel direkt in die Baumkronen. Am Wurfbeutel ist eine Leine angebracht. Dank dieser habt ihr die Möglichkeit, Seile mühelos hochzuziehen. Des Weiteren punkten Wurfbeutel mit einer Schleuderhöhe im Wert von 40 Metern. Darüber hinaus zeichnen sich Wurfbeutelzwillen durch ein Gewicht, das sich auf ein Kilogramm beläuft, aus.
Steinschleuder selbst bauen
Der Vorteil der Steinschleuder besteht darin, dass ihr diese mit wenig und zugleich günstigen Material selbst bauen könnt. Falls ihr zu denjenigen gehört, die über ein gewisses handwerkliches Geschick verfügen, könnt ihr desgleichen selbst eine Schleuder bauen – im Folgenden findet ihr eine Anleitung:
Das braucht ihr
- Für dieses Sportgerät benötigt ihr einen Ast. Dieser sollte die Form eines Y aufweisen. Die Astgabel sollte aus einem robusten und heilen Holz bestehen.
- Zwei robuste Gummibänder (ca. 50cm Länge je Band mehr)
- Eine Schnur (bspw. Paketschnur)
- Isolierband (bspw. für Tennisschläger)
- Schleifpapier
- Lack
- Ein Taschenmesser
- Ein kleines Stück Leder
- Ein Tacker
Schritt 1: Griff und Astgabel:
- Eine Astgabel eines Haselstrauchs, einer Eiche oder Rotbuche eignet sich sehr gut für eine Steinschleuder. Darüber hinaus könnt ihr euer Sportgerät sauber schleifen sowie mit Öl lackieren.
- Um von einem festen Griff zu profitieren, solltet ihr diesen mit einem Isolierband umkleben. Sobald ihr eine passende Astgabel gefunden habt, fokussiert ihr euch auf deren Anpassung. Dadurch liegt sie besser in eurer Hand.
- Dementsprechend entfernt ihr die Holzrinde. Hierfür eignet sich am besten ein Taschenmesser, sofern dieses nicht stumpf ist. Ihr werdet feststellen, dass die Steinschleuder ohne Holzrinde besser in eurer Hand liegt.
- Anschließend schleift ihr die Zwille mit einem Schleifpapier glatt, ehe ihr sie für einen edlen Look mit Öl lackiert. Ihr könnt diesen Vorgang so lange wiederholen, bis euch das Ergebnis zusagt.
- An den Enden des „Y“ solltet ihr noch zwei Kerben (oder kreisrund) mit dem Messer einschnitzen. Hier wird der Gummi fixiert.
Schritt 2: Gummiband fixieren
- In Bezug auf das Gummiband existieren keine Grenzen. Allerdings solltet ihr euch darüber im Klaren sein, dass das Gummiband über die Stärke eurer Zwille entscheidet.
- Mit einem Dichtungsgummi, welches ihr in zwei Teile schneidet, macht ihr nichts falsch. Allerdings funktionieren genauso gut ein chirurgischer Schlauch sowie ineinander verdrehte Gummis als praktische Bänder.
- Diese sollten lediglich dieselbe Länge aufweisen und stark genug sein, um der Spannung standzuhalten.
- Ihr braucht ca. 50 cm davon, besser nehmt ihr einen Meter, dann könnt ihr es erneut versuchen, wenn es nicht klappt.
- Das Gummiband knotet ihr an den beiden Kerben/ kreisrunden Kerben der Astgabel fest.
- Damit es noch besseren Halt hat, könnt ihr die Knotenpunkte mit etwas Paketschnur noch stärker befestigen.
Schritt 3: Abschussvorrichtung
- Anschließend widmet ihr euch der passenden Abschussvorrichtung.
- Ein Stückchen Leder oder ein Teil eures Fahrradschlauchs fungiert als idealer Bestandteil für die Vorrichtung. Für eine bessere Stabilität habt ihr die Möglichkeit, mehrere Lagen des Leders übereinander anzubringen.
- Achtet dabei auf die Größe. Zum muss die Munition hineinpassen, zum anderen muss das Päckchen gut in der Hand liegen.
- Mit einem Tacker oder Messer macht ihr kleine Löcher in das Lederstück. Damit dieses noch stabiler ist, bringt ihr am besten über den Löchern noch Klebeband an, damit es nicht ausfranst.
- Nun befestigt ihr die beiden Gummischläuche an der Abschussvorrichtung. Am besten zieht ihr dazu den Gummi durch die Löcher und verknotet das Gummiende an dem Gummischlauch.
- Basteldraht und Kabelbinder eignen sich für die Verknüpfung des Gummis mit der Astgabel. Dicke Gummibänder könnt ihr auch mit einem Isolierband befestigen.
Fertig – nun habt ihr eure Zwille selbst gebastelt!
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